BgR Darmstadt beteilig sich beim Festival contre le Racisme 2021

Antirassistischer Stadtrundgang

Los ging es um 18:00Uhr auf dem Kantplatz mit einem Redebeitrag über den Namensgeber des Platzes, Immanuel Kant, und die von ihm maßgeblich mitgeprägte Rassismus-Theorie und die Auswirkung bis in die heutige „Schulbildung“.

Weiter ging es dann zur nächsten Station über die Magdalenen- und Alexanderstraße zum Gebäude der Burschenschaft Germania, einer der ältesten Burschenschaften in Darmstadt. Der an diesem Ort gehaltene Redebeitrag durch das OAT ⁽¹⁾ informierte die rund 20 Teilnehmenden über die Burschenschaft Germania und anderen Burschenschaften in Bezug auf ihr sehr rechtes, fremdenfeindliches Meinungsbild ⁽²⁾.

Die Route des antirassistischen Stadtrundgangs führte dann weiter über die Ollenhauer Anlage, am Schlossgraben und Schloss vorbei, über den Marktplatz weiter durch die Fußgängerzone bis hin zum Bismarck-Brunnen auf dem Ludwigsplatz. Der Beitrag im Schatten des Bismarckdenkmals bezog sich passender Weise auf Bismarck, die Kolonialisierung und wie sich dieser bis heute auswirkt.

Weiter ging es über die Elisabethen- und Grafenstraße zum Stadthaus, dem Sitz der Darmstädter Ausländerbehörde. Nach einer ganzen Reihe von unrühmlichen Vorfällen in der Ausländerbehörde, die auch durch die lokale Presse gingen, befasste sich der Redebeitrag an diesem Ort über die unhaltbaren Zustände in der Ausländerbehörde der Stadt Darmstadt und wie sich struktureller Rassismus auswirken kann.

Zur vorletzten Station des antirassistischen Stadtrundgangs auf dem Luisenplatz vor dem Regierungspräsidium gelangten die Teilnehmenden über die Grafen- und Rheinstraße. Hier ging es um das Thema: „Umgang mit Opfern rechter Gewalt und die Mär vom Einzeltäter“. Am Beispiel der durch einen rassistischen Terroranschlag ermordeten Menschen in Hanau wurde die Frage aufgeworfen, ob beim Umgang der Staatsorgane während und nach der Tat Rassismus vorliegen würde.

Über die Ernst-Ludwig-Straße und den Mathildenplatz gelangten die Teilnehmenden schließlich zur letzten Station, dem 1.Polizeirevier. Dort wurde dann die Frage beantwortet, warum die Polizei sowie andere (Sicherheits-)Behörden Teil eines antirassistischen Stadtrundgangs sein müssen. Im Redebeitrag wurde u.a. auf Racial Profiling, Rechte Netzwerke und Kontinuitäten (NSU, NSU 2.0, Uniter, Chats, etc) und die Rolle der Staatsmacht als ausführendes Organ eingegangen.

Die Resonanz der Teilnehmenden fiel durchweg positiv aus. Bis hin zu der Frage, ob man den antirassistischen Stadtrundgang nicht regelmäßiger anbieten könnte.

Antifaschistischen Infostand

Auf der Abschlusskundgebung des Festivals war das Bündnis gegen Rechts Darmstadt mit seinem antifaschistischen Infostand vertreten.

Seit November 2020 betreibt das Bündnis gegen Rechts Darmstadt einen antifaschistischen Infostand. Ursprünglich initiiert als Gegenpol und Aufklärungs- und Informationskampagne gegen die „Querdenken“-Bewegung, ist er nun ein fester Bestandteil des Bündnisses gegen Rechts Darmstadt.

Das Bündnis informiert die Darmstädter*innen u.a. über die wahren Absichten von Verschwörungserzählungen, rechter Propaganda und deren Akteuren, rechtem Terror und wie man sich solidarisch mit Opfern rechter Gewalt erklärt und Zivilcourage zeigt. Neben einer Vielzahl von Info-Material, wird auch durch die regelmäßige Präsenz, z.B. auf dem Luisenplatz, ein Zeichen für ein weltoffenes, buntes und vielfältiges Darmstadt gesetzt ⁽³⁾.

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⁽¹⁾ Offenes Antifaschistisches Treffen Darmstadt
⁽²⁾ https://www.echo-online.de/lokales/darmstadt/darmstadt-ein-fux-packt-aus_18199083
⁽³⁾ https://www.bgr-darmstadt.de/antifaschistischer-infostand